rgeo bei der 3rd Future Earth Summit in Berlin
Was heißt nachhaltige Entwicklung und wie kann die Wissenschaft nachhaltige Entwicklung auf globaler Ebene erfolgreich fördern und implementieren? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich der 3rd Future Earth Summit vom 8. - 9. Februar 2018 in Berlin. Unter dem Motto "From Knowledge to Action" trafen sich über 260 Fachwissenschaftler, Experten und zahlreiche weitere Akteure zum inter- und transdisziplinären Austausch. Die Research Group for Earth Observation (rgeo) wurde vertreten durch Dr. Tobias Matusch, Geschäftsführer des UNESCO-Lehrstuhls für Erdbeobachtung und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphärenreservaten. Im Rahmen des Summits wurde das prämierte Space2Place-Projekt als Research Blog Post vorgestellt. Das E-Learning Modul, eingebettet in die E-Learning Umgebung von Geo:spektiv, soll Akteuren von UNESCO-Schutzgebieten den Zugang zur Erdbeobachtung ermöglichen und die Nutzung vereinfachen.
Links: Zahlreiche Vorträge, Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppensitzungen boten vielfältige Möglichkeiten zur Diskussion und zum gemeinsamen Austausch. Rechts: Das Deutsche Komitee für Nachhaltigkeitsforschung lud vom 08. - 09. Februar zum 3rd Future Earth Summit
Neben der Vorstellung aktueller Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit und nachhaltigen Entwicklung, wurden insbesondere in kleinen parallelen Arbeitsgruppen, den sogenannten Knowledge-Action Networks (KANs), konkrete Herausforderung und Lösungsansätze diskutiert. Die internationale Gemeinschaft hat sich mit den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) keine leichte Agenda vorgenommen. Alle Ziele haben eine große Bedeutung, sind aber nicht immer harmonisch miteinander vereinbar. Welche Zielkonflikte es gibt und wie mögliche Kompromisslösungen aussehen können, wurde u.a. im Knowledge-Action Network zu den SDGs unter dem Thema “SDGs and trade-offs: Biomass as an example for the role of science in policy formulation and implementation“ debattiert.
Gemessen wird die Implementierung der SDGs mit Hilfe von insgesamt 232 Indikatoren. Viele Indikatoren sind allerdings sehr komplex und wurden zum Teil noch gar nicht erhoben. Diskutiert wurde daher auch die Erwartungshaltung an die Wissenschaftscommunity in Bezug auf die Indikatoren sowie die damit einhergehende Verantwortung. Trotz des inter- und transdisziplinären Ansatzes des 3rd Future Earth Summits waren Akteure aus der Wissenschaft in deutlicher Überzahl. Nur vereinzelt konnte ein Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und Akteuren aus der Privatwirtschaft stattfinden. Die erfolgreiche Implementierung vorhandenen Wissens zur Umsetzung der SDGs steht daher mehrheitlich noch am Anfang. Unter anderen zukünftige Erweiterungen von Space2Place werden einen zusätzlichen Beitrag von rgeo zur Vermittlung von Fachwissen rund um das Thema Erdbeobachtung darstellen.