09.08.2021

Drohnen für den Umweltschutz: Erfolgreiches Monitoring von Streuobstbeständen


Immer wieder kreist eine Forschungs-Drohne der Pädagogischen Hochschule Heidelberg über die Streuobstgebiete der Gemeinde Bad-Schönborn: Im Rahmen des Forschungsprojekts "Streuobst erfassen, bewerten und Patenschaften vermitteln", gefördert durch die Audi Stiftung für Umwelt, gelang den Beteiligten nun ein wichtiger Fortschritt in der automatisierten, digitalen Klassifikation und Bewertung der Obstbaumbestände: Die Genauigkeit der Software beim Erkennen der Baumarten konnte auf rund 90 Prozent gesteigert sowie zuverlässig Informationen über die Vitalität des Bestands abgeleitet werden. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen passgenaue Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege der Bestände abgeleitet werden.

Die Projekt-Mitarbeiter*innen der Abteilung Geographie – Research Group for Earth Observation (rgeo) entwickelten dazu mithilfe der Drohnenaufnahmen ein Modell zur automatisierten Erkennung des Vitalitäts- und Pflegezustands der Streuobstbäume. Infrarotaufnahmen einer Multispektralkamera helfen, den Zustand einzelner Obstbäume zu erkennen sowie unterschiedliche Sorten voneinander abzugrenzen. Zusammen mit den sich überlappenden Aufnahmen der Drohnenkamera, aus denen Oberflächenmodelle der Landschaft abgeleitet werden, machen sie die Beschaffenheit der Streuobstfläche als 3D-Modell sichtbar. Außerdem wurden Unterrichtskonzepte für verschiedene Jahrgangsstufen an Schulen zur Vermittlung der Bedeutung von Streuobst entwickelt. Ziel ist es, Schulen, Kurgäste und die einheimische Bevölkerung in Form von Bildungsangeboten für diese Kulturlandschaftsform zu sensibilisieren und so den Schutz des Lebensraums heimischer Artenvielfalt zu fördern.

Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt, unterstützt dies: "Unsere Stiftungsarbeit verknüpft den Einsatz moderner Technologien mit dem Umweltschutzgedanken. Dieses Projekt kombiniert wissenschaftliches Know-how mit Aufklärungsarbeit, Umweltbildung und individuellem Engagement und schafft so ein nachhaltiges Bewusstsein für Lebensraumerhaltung und Artenvielfalt." Der Projektleiter Prof. Alexander Siegmund ergänzt: "Für uns ist das Streuobstprojekt ein Modellvorhaben, bei dem sich die Potenziale des Einsatzes moderner Drohnen- und Geotechnologie für den Erhalt und die Vermittlung dieser einzigartigen Kulturlandschaft ideal verbinden lassen. Als UNESCO Lehrstuhl für Erdbeobachtung und Geokommunikation haben wir große Erfahrung in Umweltforschung und Nachhaltigkeitskommunikation, die wir hier bestens einbringen können."

Als Basis für ein langfristiges Streuobstwiesen-Monitoring entwickeln Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg eine erste Testversion des Online-Kartendienstes in Form eines internetbasierten interaktiven Geographischen Informationssystems (WebGIS), das die Ergebnisse der Drohnen-Befliegungen für alle Interessierten zugänglich und interaktiv nutzbar machen soll.

 

Die Pressemitteilung der Audi-Stiftung finden Sie hier.

 

Die Audi Stiftung für Umwelt fördert Geomonitoring. (Foto: AUDI AG)

 

 

Choose your language: deutschenglish

Kontakt | BNE-Leitbild | Anfahrt | Netzwerke | News | Impressum | Datenschutz