12.11.2021

Wissenschaft aus der Vogelperspektive: Angekommen im 21. Jahrhundert


Ein Wald ist ein Wald und eine Wiese ist eine Wiese. Oder? Nicht so auf Streuobstwiesen, die Bestandteile beider Landschaften in sich vereinen. Damit bieten sie einen Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen und stellen einen Hotspot der Biodiversität dar. Doch diese wertvolle Kulturlandschaft ist bedroht: Ohne eine ausreichende Pflege überaltern die Bäume und sterben ab. Zu wenige werden nachgepflanzt. Erwin Holzer, Vorsitzender des Arbeitskreises Heimat, Natur und Umwelt Bad Schönborn e.V., bemängelt zudem das fehlende Wissen über den Zustand der Bäume vor Ort. "Im Grunde wirtschaftet man heute noch auf Streuobstwiesen wie vor 200 Jahren", sagt er. "Wir brauchen eine Transformation hin ins 21. Jahrhundert." 

 

 

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg trägt mit dem Projekt "Streuobst erfassen, bewerten und vermitteln – Integratives Monitoring-Konzept zur nachhaltigen Entwicklung und Kommunikation von Streuobstbeständen in Bad Schönborn"  entscheidend zu dieser Transformation bei. Mithilfe einer Drohne werden die Streuobstwiesen rund um Bad Schönborn beflogen, um die hochauflösenden Bilder anschließend am Computer auszuwerten. So können nicht nur die Baumarten erfasst werden, sondern auch die Vitalität und der Pflegezustand jedes Baumes. Welche Bäume müssen geschnitten werden, welche ersetzt? Wo sind Lücken im Bestand, die Raum für Neupflanzungen bieten? Antworten auf diese Fragen können laut Prof. Alexander Siegmund die Drohnenbilder liefern: "Die Algorithmen, die wir entwickelt haben im Rahmen unserer Drohnentechnologie, zeigen, dass es möglich ist, von der Vogelperspektive aus große Bestände an Streuobstwiesen zu erfassen, zu monitoren und die Vitalität von Bäumen zu detektieren." 


Weitere Infos und Interviews mit den Beteiligten finden sich in drei Videos der Audi Stiftung für Umwelt, deren finanzielle Unterstützung das Projekt ermöglicht. 

 

Interview mit Erwin Holzer, Vorsitzender des Arbeitskreises Heimat, Natur und Umwelt

 

 

Interview mit Prof. Dr. Siegmund, Professor für Physische Geographie, Pädagogische Hochschule Heidelberg und Universität Heidelberg

 

 

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