17.11.2021

Prof. Siegmund berichtet über Forschung in der Atacama-Wüste


Prof. Dr. Alexander Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie, Research Group for Earth Observation (rgeo) und Inhaber des UNESCO Chair on World Heritage and Biosphere Reserve Observation and Education berichtete in einem Artikel des Online-Netzwerks The Conversation über die aktuelle Forschung des Teams in der Atacama-Wüste in Chile.

Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die endemischen Spezies der Gattung Tillandsia. Wie kann eine Pflanze an einem der trockendsten Orten der Welt überleben? Welche Rolle spielen dabei die gefährdeten Nebel-Ökosysteme Chiles? Und was können wir mithilfe der Gattung Tillandsia über den Klimawandel lernen?

Einige Arten der Tillandsia haben sich im Laufe ihrer Evolution an die hyperariden Umweltbedingungen in der Atacama-Wüste angepasst und beziehen Wasser im Wesentlichen aus dem regelmäßig auftretenden Küstennebel. Er entsteht vor allem aus der ins Inland reichenden Stratocumulusbewölkung des Südpazifiks. Die Verbreitung und Eigenschaften der Tillandsia-Bestände hängen daher maßgeblich von der räumlichen Verbreitung und Häufigkeit des Nebels ab. Seit den 1970er Jahren ist ein Rückgang der Tillandsien zu beobachten, die mit Aspekten des Klimawandels und der sich verändernden Nebelklimatologie in Verbindung stehen. So kann die Verbreitung von Tillandsia als Indikator für Klimaveränderungen und die Verfügbarkeit von Nebel als Frischwasserquelle dienen.

Die aktuelle Forschung ist eingegliedert in das Projekt "Geoökologische Nischenmodellierung von Tillandsia spp. in der Atacama-Wüste (Chile)". Ziel ist die Erfassung der spezifischen Umweltfaktoren der Tillandsia sowie die Modellierung ihrer geoökologischen Nische. Grundlage hierzu bilden fernerkundungsbasierte Methoden zur Erfassung der aktuellen und historischen Verbreitung der Tillandsia – u.a. auf Basis eigener Befliegungen mit Drohnen –, populationsgenetische Analysen sowie klimatische Analysen zur raumzeitlichen Verbreitung des Küstennebels. Auf Basis des geoökologischen Nischenmodells sollen zukünftige Verbreitungsareale der Tillandsia unter verschiedenen Szenarien des globalen Klimawandels simuliert werden.

 

Der vollständige Artikel ist hier zu finden.

 

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