Design-Based Research-Ansatz zur Entwicklung einer mobilen ortsbezogenen Klimawandel-App

Ableitung von Design-Prinzipien zur interaktiven Vermittlung und Partizipation im Kontext regionaler Klimaveränderungen

Dana Graulich, M. Sc.

Erstbetreuer: Prof. Dr. Alexander Siegmund

 

Die Notwendigkeit einer effektiven Anpassung an die bereits heute unumkehrbaren Folgen des Klimawandels ist in Wissenschaft und Politik weitestgehend anerkannt. Die Bereitstellung und Vermittlung von Informationen über Klimaanpassung stellen dabei ein bedeutendes Ziel dar. Gerade Jugendlichen in ihrer Doppelrolle als Betroffene und Akteur/innen von Morgen kommt bei der Wissensvermittlung eine große Bedeutung zu. Aktuell existieren in der Literatur zwar verschiedene Vermittlungsvorschläge zum Thema Klimawandel, diese sind jedoch zumeist nicht speziell auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten oder die Vorschläge beziehen sich nicht explizit auf das Thema der Klimaanpassung. Aktives und mobiles Lernen vor Ort sowie die Möglichkeit zur Partizipation werden in der Umweltbildung und der Klimakommunikation als wirksame Methoden der Vermittlung genannt. In Bezug auf die Vermittlung regionaler Klimawandelfolgen in Baden-Württemberg und Anpassungsmöglichkeiten an die Zielgruppe der Jugendlichen existieren bislang keine mobilen Lerntools, die eine zielgruppenspezifische Wissensvermittlung mit Partizipationsmöglichkeiten vereinen.

 

Im Rahmen der geplanten Dissertation soll diese Lücke geschlossen werden. Als Grundlage wird eine mobile App mit dem Ziel der Vermittlung von Klimawandelfolgen und Klimaanpassung gestaltet, deren Entwicklung und Optimierung im Rahmen der Dissertation wissenschaftlich begleitet werden soll. Die Klimawandel-App zielt darauf ab, 1) das Thema Klimaanpassung adressatenorientiert an die Zielgruppe der Jugendlichen zu vermitteln und damit die Handlungs- und Beurteilungsfähigkeit der Jugendlichen zu fördern und 2) die Jugendlichen über die Partizipation innerhalb der App zur Beteiligung am Prozess der gesellschaftlichen Klimaanpassung zu motivieren. Methodische Grundlage stellt der Design-Based Research-Ansatz (DBR-Ansatz) dar, der eine Methode beschreibt, wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Anwendung stärker miteinander zu verzahnen. Dabei stehen die Entwicklung und Evaluierung einer Intervention im Zentrum des DBR-Ansatzes. Die zentrale Frage des Forschungsvorhabens ist dabei: Welche Kriterien muss die mobile, ortsbezogene Klimawandel-App erfüllen, um Motivation und Selbstwirksamkeitserwartung im Kontext des Klimawandels zu unterstützen und damit kontextuales Wissen und Fähigkeiten zur Klimaanpassung zu fördern? Mittels einer Kombination qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden wird zunächst eine Bedarfsanalyse durchgeführt und Anforderungen von Anwender/innen ermittelt (Problemstellung). Der Prototyp der mobilen App (Lösungsentwicklung) wird anschließend in mehreren Zyklen getestet und iterativ optimiert (Realisierung). Außerdem sollen Design-Prinzipien zur mobilen interaktiven Vermittlung von regionaler Klimaanpassung abgeleitet werden (Auswertung). So sollen die Ergebnisse des   Dissertationsvorhabens   einen   Mehrwert für die zukünftige Gestaltung digitaler mobiler und ortsbezogener Lernplattformen im Kontext der Klimakommunikation bieten.

 

Choose your language: deutschenglish

Kontakt | BNE-Leitbild | Anfahrt | Netzwerke | News | Impressum | Datenschutz