Lehrkräftefortbildung zum Klimawandel

Educational Design Research zur Entwicklung eines Fortbildungskonzepts im Themenfeld Klimaschutz und Klimaanpassung in der beruflichen Bildung

 

Ines Schmauderer, M. Sc.

Erstbetreuer: Prof. Dr. Alexander Siegmund

 

Die regionalen Folgen des globalen Klimawandels werden längst auch in Deutschland deutlich. Die Zunahme von Starkregenereignissen, langanhaltende Dürreperioden und das vermehrte Auftreten von Hitzetagen sind hierfür nur einige Beispiele. Um den Klimawandel einzudämmen, müssen die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert werden. Zudem müssen auch Maßnahmen ergriffen werden, um den inzwischen unvermeidlichen Folgen des Klimawandels zu begegnen – beides ist nur durch eine deutliche Änderung unserer aktuellen Lebens- und Wirtschaftsweise möglich, in die auch Betriebe und Unternehmen miteinzubeziehen sind. Ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele stellt die Bildung dar. Dem schulischen Unterricht kommt nach wie vor eine zentrale Funktion zur Förderung von notwendigem Wissen und Kompetenzen von Jugendlichen zum Themenfeld Klimaschutz und Klimaanpassung zu. Dies gilt auch für die berufliche Bildung, die einen wesentlichen Beitrag für die notwendige Transformation zu einer klimaverträglicheren Gesellschaft leistet, in der eine veränderte Berufsbildung und die Vermittlung notwendiger Kompetenzen für eine nachhaltige Ausrichtung von Berufsprofilen nötig sind. Berufliche Arbeits- und Geschäftsprozesse sind besonders geprägt von klimawirksamen Vorgängen, wie Ressourcenverbrauch, Energieerzeugung und Transport. Um Akteure in Betrieben und Unternehmen hierfür handlungsfähig zu machen, ist eine Verankerung der Klimabildung in der beruflichen Bildung nötig. Im Rahmen der Klimawandelbildung werden die Vermittlung von Wissen, Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung sowie die Förderung der individuellen und gemeinschaftlichen Klimaresilienz vereint. Um dies im Unterricht zu erreichen, braucht es vor allem qualifizierte Lehrkräfte, da für die Vermittlung von Klimawandelwissen und -kompetenz fachlich-methodische Kenntnisse erforderlich sind, über die häufig nur speziell ausgebildete Fachlehrkräfte verfügen. Besonders der multidisziplinäre Charakter der Klimawandelbildung stellt viele Lehrkräfte hierbei vor besondere Herausforderungen. Daher kommt einer konsequenten Fortbildung von Lehrkräften gerade in der beruflichen Bildung und der Entwicklung entsprechender Angebote eine wichtige Bedeutung zu. 

 

Ziel dieses Dissertationsvorhabens ist es daher, mittels des Educational Design Research-Ansatzes (EDR) ein wissenschaftlich fundiertes Fortbildungskonzept zum Themenfeld Klimaschutz und Klimaanpassung für Lehrkräfte in der beruflichen Bildung zu konzipieren, systematisch zu erproben und so iterativ zu optimieren. Dadurch sollen die Lehrkräfte dazu befähigt werden, Klimawissen im Rahmen ihres Unterrichts aufzubereiten und an ihre Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. Das im Rahmen des Dissertationsvorhabens konzipierte Fortbildungskonzept zur Entwicklung und zum Ausbau entsprechender Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Klimawandelbildung wird im Rahmen des EDR-Ansatzes auf der Basis verschiedener qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden in mehreren Zyklen evaluiert und anschließend iterativ optimiert. Aus dem entwickelten Fortbildungskonzept sollen abschließend Design-Prinzipien abgeleitet werden, die als Grundlage für die Konzeption und Umsetzung weiterer Lehr-Lern-Angebote zur Förderung klima- und nachhaltigkeitsbezogener Expertise bei Lehrkräften an berufsbildenden Schulen dienen können. 

 

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