Nachhaltigkeit lehren lernen – Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für Hochschullehrende zur Förderung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit Schwerpunkt Lehrkräftebildung (Nalele)
Teresa Ruckelshauß, M. Sc., Prof. Dr. Alexander SiegmundBildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist seit Beginn der gleichnamigen UN-Dekade (2005-2014) ein zentrales Handlungsfeld in der Nachhaltigkeitsstrategie Deutschlands, die 2002 erstmals beschlossen wurde. Weitere Impulse sind vor dem Hintergrund der Sustainable Development Goals (SDGs) und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2015-2019) sowie dem auf dieser Grundlage im Juni 2017 verabschiedeten Nationalen Aktionsplan BNE und dem aktuellen UNESCO-Programm „BNE 2030“ (2020-2030) gegeben worden. Für eine nachhaltige Entwicklung ist eine Bildung zentral, durch die Menschen befähigt werden, ihr Denken und Handeln zukunftsfähig zu gestalten. Die Konsequenzen des eigenen Verhaltens für die Welt werden begreifbar gemacht, wodurch die Menschen in die Lage versetzt werden, zu Entscheidungen zu kommen, die verantwortungsvoll und im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung sind.
Vor diesem Hintergrund wird der Kompetenzentwicklung von Lehrenden als Multiplikator:innen eine besondere Rolle zugeschrieben und von der UNESCO als eines der zentralen Ziele des Weltaktionsprogramms BNE definiert – im Nationalen Aktionsplan BNE wird dies auf die Bundesebene übertragen. Für die Umsetzung von BNE in unterschiedlichen Berufsfeldern, vor allem aber auch in der Schule, ist die Ausbildung der Lehrkräfte und derjenigen, die sie ausbilden, zentral. Im Gegensatz zu BNE-bezogenen Bildungsangeboten für die 2. Phase (Referendariat) und 3. Phase (Weiterbildung) der Lehrkräftebildung für Schulen existieren bisher für Lehrende im Hochschulbereich kaum strukturierte Weiterbildungsangebote zur Umsetzung der BNE in der 1. Phase (Studium). So ist zu erwarten, dass trotz der in einigen Bereichen verbindlichen Verankerung der BNE in der Lehramtsausbildung auch in Zukunft keine konsequente Umsetzung des BNE-Konzepts in den Hochschulen erfolgt. Ähnliches gilt auch für Studierende anderer Berufsfelder, in denen Nachhaltigkeit eine zunehmende Bedeutung gewinnt.
Um die Kompetenzentwicklung von Lehrenden im Handlungsfeld BNE zu unterstützen, wird daher ein strukturiertes und gestuftes Weiterbildungskonzept zur Förderung der BNE in der Hochschullehre, wie es auch im Nationalen Aktionsplan BNE explizit gefordert wird, entwickelt und an verschiedenen Modellhochschulen bundesweit umgesetzt. Das Konzept umfasst u.a. fächerübergreifende Einführungsangebote zu den Grundlagen der BNE, Workshops zur Umsetzung der BNE in der Lehre für unterschiedliche Disziplinen sowie individuelle Beratungs- und Unterstützungsangebote (Coaching). Im Sinne des Blended-Learning-Ansatzes werden diese ergänzt durch digitale, ortsunabhängige Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Weiterbildung der Lehrenden wirkt somit als doppelter Hebel, indem dadurch das Konzept der BNE sowohl unmittelbar an den Hochschulen als auch mittelbar in den späteren Berufsfeldern und vor allem an den Schulen implementiert werden kann, an denen die (Lehramts-)Studierenden nach dem Studium arbeiten.
Das Vorhaben „Nachhaltigkeit lehren lernen“ ist angesiedelt in der Abteilung Geographie – Research Group for Earth Observation (rgeo) im Rahmen des Heidelberger Zentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE-Zentrum) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Es wird in Kooperation mit dem Heidelberg Center for the Environment (HCE) der Universität Heidelberg, repräsentiert durch das TdLab Geographie, durchgeführt.
Offizieller Vorhabentitel:
Nachhaltigkeit lehren lernen. Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre – Aufbau hochschulübergreifender Weiterbildungsangebote und -strukturen mit Schwerpunkt Lehrerbildung an ausgewählten Hochschulen
Aktuelle Informationen und Termine zu den Weiterbildungen finden Sie hier.
Projektlaufzeit: 01.01.2020 – 30.06.2023
Die bundesweite Dissemination wird im Rahmen eines Projekts durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK BW) sowie das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (UM BW) Baden-Württemberg fördern die Umsetzung des Vorhabens in einem Projekt auf Landesebene, teilweise aus Mitteln der Glücksspirale.
Kooperationspartner: