Fernerkundungs- und GIS-gestützte Analyse potenzieller Erosions- und Degradationsareale auf der Insel Fogo (Kapverden)
Die Insel Fogo im Atlantik ist aufgrund ihrer Höhendifferenzen von bis zu 2830 Metern unterschiedlichen regionalklimatischen Einflüssen ausgesetzt. Hinzu kommen die Auswirkungen der Passatzirkulation, die ausgeprägte geoökologische Unterschiede bewirken. Der globale Klimawandel und dessen negative Auswirkungen sind seit den 1960er Jahren gerade auch in diesem Bereich der Ausläufer der Sahelzone zu beobachten. Sie führen auf den Kapverden zu einem Niederschlagsrückgang und einer zunehmenden jährlichen Niederschlagsvariabilität. Die damit verbundenen Veränderungen der natürlichen Standortparameter der lokalen Flora zeigen nachhaltige Folgen für die natürliche Vegetation und die Nutzpflanzen, deren Verbreitungs- und Anbaugebiete sich in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Vielfältige anthropogene Nutzungsansprüche üben zusätzlich Druck auf das Inselökosystem aus, vor allem das starke Bevölkerungswachstum und die damit verbundene räumliche Ausdehnung und Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzflächen sowie der zunehmende Tourismus. Die Folgen dieser Entwicklung sind nicht nur eine Verdrängung örtlicher und zum Teil endemischer Pflanzenarten, sondern auch verstärkte Erosions- und Degradationserscheinungen.
Eine systematische Detektion aktueller und potenzieller Erosions- und Degradationsareale auf Fogo kann Hinweise auf eine zukünftige Entwicklung liefern und die Grundlage bilden für einen Maßnahmenkatalog zum Erhalt der Flächen. Fernerkundungsdaten kombiniert mit Analysen vor Ort stellen eine wesentliche Grundlage zur flächendeckenden Klassifikation von Erosions- und Degradationsflächen dar – sowohl historisch als auch gegenwärtig. Veränderungsanalysen über einen langjährigen Zeitraum zeigen Hotspots der Gefährdung auf. Die zusätzliche Analyse ökologischer und anthropogener Faktoren kann die Ursachen dieser Veränderungen aufzeigen.
Landbedeckungs- und Landnutzungsklassifikation der Insel Fogo (Basis EO Ali Daten, 01.2010)
Projektbeginn: 2007