Neubearbeitung der Klimatypen der Erde - Entwurf eines didaktisch begründeten modularen Klassifikationsschemas unter Anwendung aktueller globaler Klimadatensätze
Dem Ausweis unterschiedlicher Klimazonen und Klimatypen kommt bei vielen klimageographischen Fragestellungen nach wie vor eine wichtige Bedeutung zu. Die Mehrzahl der bisher Klassifikationsansätze stellen sämtliche Gliederungsebenen starr und ohne einen stufenweisen Aufbau in einer Klimakarte dar, wie etwa bei Köppen/Geiger (1928) und Troll/Paffen (1963). Weitere Probleme dieser Ansätze ergeben sich aus zum Teil überholten fachlich-methodischen Grundlagen und der Nutzung stark veralteter Datensätze.
Aus diesem Grund wurde auf Basis eines Ansatzes von Siegmund (1995) ein fachlich-methodisch aktuelles und didaktisch begründetes Klassifikationsschema entwickelt, das auf einem modularen Baukastensystem basiert. Der schrittweise Aufbau der Klimaeinteilung kann dadurch an die spezifischen Nutzerbedingungen angepasst werden. Als Einteilungskriterien des effektiven Klassifikationsansatzes dienen die drei Klimaelemente Temperatur, Niederschlag und potenzielle Landschaftsverdunstung.
Wärme- und Wasserhaushalt stellen die wichtigsten klimaökologisch relevanten Kennzeichen eines Raumes dar. Aus diesem Grund werden bei der Klimaklassifikation nach Siegmund/Frankenberg (2008) auf der ersten Klassifikationsstufe fünf thermische Klimazonen ausgewiesen, die auf den jährlichen Durchschnittstemperaturen basieren. Ihnen werden die Trockenklimate der Erde überlagert, die durch eine jährliche Niederschlagsmenge von weniger als 250 mm abgegrenzt sind. In zwei weiteren Klassifikationsebenen werden die Klimate auf Grundlage des Wasser- und Wärmehaushalts weiter differenziert.
Die Klassifikation wird methodisch kontinuierlich weiter entwickelt und aktualisiert. Sie wird in verschiedenen Ausgaben des DIERCKE Weltatlas und in zahlreichen Schulbüchern verwendet.
Klimaklassifikation nach Siegmund/Frankenberg auf der ersten Klassifikationsstufe mit fünf thermischen Klimazonen und den Trockenklimaten
(Quelle: Siegmund/Frankenberg 2013, Klimakunde – Wetter, Klima und Atmosphäre)
Projektbeginn: 2008