Umwelt- und Klimaforschungsprojekt Baar – Aufbau eines Geoökologischen Informationssystems (GÖKISBA) zur geosystematischen Analyse des regionalen Naturraumpotenzials
Im Rahmen des Projekts werden seit 2001 die charakteristischen naturräumlichen Aspekte der Region Baar in einem Geoökologischen Informationssystem der Baar (GÖKISBA) erfasst und deren wechselseitige Beeinflussung zur Bewertung des Naturraumpotenzials geosystematisch quantifiziert. Dabei kommt den regionalklimatischen Besonderheiten eine zentrale Bedeutung zu. Sie sind vor allem durch eine starke thermische und hygrische Kontinentalität gekennzeichnet und beeinflussen auf vielfältige Weise das Prozessgefüge des Natur- und Kulturraums. Aus diesem Grund wurde bereits 1994 eigens ein dicht geknüpftes Klimamessnetz eingerichtet und daraus großmaßstäbige regionale Klimakarten abgeleitet. Das GÖKISBA umfasst darüber hinaus unter anderem satellitenbildgestützte Landnutzungsanalysen, digitale Daten zu Topographie, Geologie, Böden und Mooren sowie Biotop- und Geotoptypen der Baar.
In Verbindung mit aktuellen Erhebungen zur potenziellen natürlichen Vegetation von Baden-Württemberg im Maßstab 1:200.000 erfolgte 2005 auf der Grundlage des GÖKISBA die Ableitung einer mittelmaßstäbigen ökologischen Raumgliederung der Baar mit Hilfe eines so genannten statistischen Entscheidungsbaumverfahrens. Zentraler Bestandteil der Arbeit war dabei die Entwicklung eines zur Beschreibung der potenziellen natürlichen Vegetation geeigneten Parametersatzes unter Berücksichtigung der besonderen regionalen Aspekte. Die abgeleitete Raumklassifizierung bildet die Grundlage weitergehender landschaftsökologischer Untersuchungen, insbesondere im Bereich des geoökologischen Umweltmonitorings und liefert Entscheidungshilfen für einen nachhaltigen Umweltschutz und die Raumplanung.
GIS-gestützte Naturraumanalyse der Baar - schematische Darstellung
(Datengrundlage: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg)
Project start: 2001